Historie

1870

Am 1. Oktober 1874 wurde die Freiwillige Feuerwehr Bischofsgrün gegründet. Sie wurde in die Grundliste der Bayerischen Landesfeuerwehren eingetragen. Leider sind aus dieser Zeit nur noch wenige Informationen bekannt. Beim großen Brand in Bischofsgrün, der 1887 fast die gesamte Ortschaft zerstörte und nur wenige Häuser stehen ließ, wurden auch die Protokollbücher aus dieser Zeit zerstört.

Erstes Feuerwehrtechnisches Gerät war eine dem damaligen Stand der Technik entsprechende Handdruckspritze, die 1877 angeschafft wurde.

1900

Wie auch in vielen anderen Ortschaften setzt sich auch in Bischofsgrün die Erkenntnis von der Notwendigkeit der Feuerwehr durch. Nachdem bereits 1891 in der heute zu Bischofsgrün gehörenden Gemeinde Wülfersreuth eine eigene Feuerwehr gegründet wurde, wird 1902 auch im Ortsteil Birnstengel eine derartige Organisation aus der Taufe gehoben.

Das Hauptaugenmerk liegt nun darauf, die Feuerwehren mit entsprechenden neuen Geräten auszustatten. Auch der Fortschritt im Bereich der Brandschutztechnik steckte zu jener Zeit noch in den Kinderschuhen. Die Bischofsgrüner Wehren wurden von der Gemeinde kontinuierlich mit den für damalige Zeit aktuellen Geräten ausgestattet.

1920

Die Entwicklung neuer Geräte für die Feuerwehr geht weiter. Im Jahr 1920 wird eine fahrbare Schiebeleiter gekauft.

1927 wurden in ersten Teilen des Ortes Wasserleitungen verlegt. Hieran wurden auch Hydranten gesetzt. Somit stand im Ernstfall schnell Wasser zur Verfügung und musste nicht mehr mühsam mit Löscheimern zur Einsatzstelle getragen werden.

1930

Die erste Tragkraftspritze der Bischofsgrüner Feuerwehr, verladen auf dem TSA

1938 war es auch in Bischofsgrün soweit: jetzt endlich begann die Motorisierung. Die erste Motorspritze der Firma Magirus wurde in Betrieb genommen. Die Spritze vom Typ TS 8/8, mit einer Förderleistung von 800 Litern pro Minute bei einem Druck von 8 bar, wurde den Handdruckspritzen beigestellt.

Wie andernorts ebenso, waren die 40er Jahre auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Bischofsgrün wesentlich durch das Kriegsgeschehen beeinflusst. Während des Zweiten Weltkrieges war es durch die Abwesenheit vieler Männer notwendig, dass die Frauen zusammen mit den daheim gebliebenen Männern den örtlichen Brandschutz sicherstellten.

Nach dem Ende des Krieges fanden sich dann wieder etwa 50 Männer zusammen, die den Brandschutz für die Bischofsgrüner Bürger und Bürgerinnen zu gewährleisten versuchten. Als Feuerwehrgerätehaus diente vorläufig ein von der Kirche gemieteter Nebenbau des alten Schulhauses (jetzt Reisebüro Greiner).

1950

Der 1955 angeschaffte Wanderer Horch mit dem TSA

Die in diesen Jahrzehnten für die Bischofsgrüner Wehr wesentlichen Ereignisse drehen sich wohl zum größten Teil um die Mobilisierung. Endlich wurde das erste Kraftfahrzeug in Dienst gestellt. 1955 wurde ein 25 Jahre alter „Wanderer Horch“ angeschafft, der in mühevoller Arbeit von den Feuerwehrlern selbst „diensttauglich“ hergerichtet wurde. Die bereits vorhandene Motorspritze samt Schläuchen wurde auf einem Anhänger mit befördert.

1960

1960 wurde dieses Auto dann durch einen „Steier- Puch Geländewagen“ aus dem Jahr 1950 abgelöst, der für Fahrten im Winter und im Gelände besser geeignet war und somit die Einsatzkraft weiter verstärken konnte.

1958 wurde schließlich der Gedanke geboren, ein eigenes Feuerwehrhaus zu errichten. Die Planung und Beschaffung der finanziellen Mittel verlagert dieses Ereignis jedoch in das nächste Jahrzehnt. Mit Beginn der 60er Jahre beginnt auch eine bewegte Zeit. Die Wehr wird über die Ortsgrenzen hinaus aktiv.

Zuerst konnte nach fast 5-jähriger Planungszeit im Jahr 1962 der Neubau eines Gerätehauses angegangen werden, der ein Jahr später feierlich eingeweiht wurde. Zwei Stellflächen für Fahrzeuge, ein Schlauchtrockenturm, sowie ein im ersten Stock untergebrachter Unterrichtsraum, der anfangs von der Gemeinde auch als Leseraum für die Feriengäste genutzt wurde, standen nun zur Verfügung.

Die neue TS-8

Ebenfalls 1963 wird eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 der Firma Ludwig mit Elektrostarter und VW-Motor angeschafft. Diese war noch bis Ende 2010 im Einsatz und verrichtete zuverlässig ihre Pumparbeit.

1970

Im Jahre 1976 wurde die Bischofsgrüner Feuerwehr mit Atemschutzgeräten ausgestattet. Durch den Atemschutz wurde die Schlagkraft der Wehr enorm verbessert. Der Kampf gegen das Feuer wurde von nun an wesentlich effizienter und gezielter möglich.

Als eine der ersten Feuerwehren im Landkreis stellte die FF-Bischofsgrün 1979 eine weibliche Löschgruppe auf. Dies war selbst in den Reihen der eigenen, älteren Bischofsgrüner Wehrleute nicht unumstritten. Letztendlich hat sich das erfolgreiche Wirken dieser Gruppe, einige der Gründungsmitglieder sind noch immer aktiv, auch landesweit als Selbstverständlichkeit durchgesetzt.

1980

Das Tragkraftspritzenfahrzeug bei seiner Weihe, welches bis 2010 im Einsatz war

Nur ein Jahr später durften wir uns über ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug freuen. Neben der gesteigerten Löschkraft konnte somit auch Transportproblem gelöst werden. Zu den 6 Mann auf dem TLF fanden jetzt weitere 6 Mann im TSF Platz, um zur Einsatzstelle zu gelangen. Sie mussten nicht mehr, wie vorher notwendig, mit dem Privatauto hinterherfahren. Zudem konnte die Feuerwehrtechnische Beladung für eine Löschgruppe im TSF transportiert werden. Der TS-Anhänger, auf dem die Ausrüstung vorher war, wurde außer Betrieb genommen.

1985 wurde an die FF Bischofsgrün ein Satz „Technische Hilfeleistung“ übergeben, welcher damals eine hydraulische Handpumpe und eine Rettungsschere umfasste. Dies war vor allem wegen der an der Ortschaft vorbeiführenden B303 notwendig.

1990

 

Im Jahr 1991 wird der Fuhrpark mit der Indienststellung des neuen Mehrzweckfahrzeuges vorerst komplettiert. Das Fahrzeug war für den Löschzug nicht nur gefordert, es schaffte auch dringend benötigte Kapazitäten für Mannschaft und Gerät. 1992 bekommt die Bischofsgrüner Feuerwehr eine Fahne und ist somit auch bei offiziellen Anlässen standesgemäß vertreten. Pünktlich zum 750-jährigen Ortsjubiläum wurde die Fahne im Rahmen einer würdigen Fahnenweihe mit kirchlichem Segen an die Feuerwehr übergeben. Die Fahne wurde von der Firma Kössinger nach einem Entwurf des ehemaligen Vorsitzenden Karl Greiner gefertigt. Die Idee zur eigenen Fahne hatte, und verfolgte mit Nachdruck, Kommandant Franz Rieß. Er kümmerte sich auch 10 Jahre lang mit einer speziellen Opferkanne erfolgreich um die Spendensammlung. Die Patenschaft wurde von der befreundeten Feuerwehr aus Weißenstadt übernommen.

Das Mehrzweckfahrzeug: Florian Bischofsgrün 11/1

In den folgenden Jahren wird die Ausrüstung, vor allem im Bereich der technischen Hilfeleistung, weiter vervollständigt. Desweiteren wird eine Schiebeleiter angeschafft, mit der es nun möglich ist, bis in das dritte Obergeschoss vorzudringen. 1998 erhält der Löschzug einen Sprungretter für 11.000,- DM.

2000

Da die seit mehr als 2 Jahrzehnten gängigen „Bayern2“-Schutzanzüge nicht mehr dem Stand der Zeit entsprachen, wurden 2000 für alle drei Bischofsgrüner Wehren neue Schutzanzüge beschafft. Bestmöglicher Schutz für die Einsatzkräfte ist so gewährleistet.

Ein Jahr später wurden aus sicherheitstechnischen gründen auch die 20 Jahre alten Atemschutzgeräte ausgesondert und durch aktuelle Geräte ersetzt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Wülfersreuth erstmals mit Atemschutz ausgerüstet, so dass nun in allen drei Ortsteilwehren Geräteträger und Geräte zu Verfügung stehen.

Ebenso 2002 helfen Kameraden aus Bischofsgrün und Birnstengel zusammen mit weiteren Kollegen aus dem Landkreis in einer mehrtägigen Hilfsaktion den Flutopfern in Döbeln/Sachsen.

Auch 2002 geht die „www.feuerwehr-bischofsgruen.de“ mit einer eigenen Webseite, die von Alexander Lettl gestaltet wurde, online und ist per E-Mail unter ff-bischofsgruen@arcor.de erreichbar.

2007 wurde der 4. LZ Bischofsgrün/Birnstengel nach Poxdorf bei Forchheim gerufen. Im dortigen Landkreis wurde nach einer Überschwemmung Katastrophenalarm ausgelöst. Es konnte vielen Familien geholfen werden, bei denen der Keller voll Wasser gelaufen war.

2010

2010 stationiert der Landkreis Bayreuth eine Wärmebildkamera in Bischofsgrün. Das Einsatzgebiet ist der nordöstliche Landkreis.

Unser neustes Fahrzeug, der Gerätewagen Logistik

Im Oktober 2010 wird der neue Gerätewagen Logistik 2 – Modul Wasser im Wert von 230.000,- € an die FF-Bischofsgrün übergeben. Er ersetzt das alte TSF, das an die Patengemeinde Krasno in Tschechien weitergegeben wurde. Auf einem MAN-Allrad- Fahrgestell sind 2000m B-Schläuche geladen, eine neue Fox 3-Pumpe, ein Xenon Lichtmast, ein 8 KVA Stromerzeuger, eine 1,5 to Ladebühne und vieles andere mehr sind untergebracht. Der GW 88/1 wurde auch vom Landkreis bezuschusst und hat dadurch im 4. LZ-BT/L auch überörtliche Aufgaben.

Im Herbst 2012 konnte ein neuer hydraulischer Rettungssatz der Marke Weber Rescue angeschafft werden, um auch bei modernen Fahrzeugen eingeklemmte Personen professionell befreien zu können. Ebenso wurde 2012 das Tanklöschfahrzeug komplett überholt, damit auch die nächsten Jahre die Einsatzbereitschaft gesichert ist.

So können wir sagen, für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir werden am Ball bleiben um kommenden Herausforderungen erfolgreich gegenübertreten zu können. Die Entwicklung geht immer weiter und auch die Feuerwehr Bischofsgrün wird dabei sein, die Zukunft zu meistern.

Im September 2013 wurde das Mehrzweckfahrzeug außer Dienst gestellt. Dies war erforderlich, da es altersbedingt die Prüfung durch den TÜV nicht mehr bestand. Da eine Reparatur nicht wirtschaftlich gewesen wäre, wird als Ersatz eine Einsatzleitwagen 1 beschafft.